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Re: Lost vessel’s identification
Posted by: (IP Logged)
Date: February 20, 2003 06:04AM

Hallo Freunde,

die letzten Tage war ich auf Geschäftsreise, deshalb kann ich mich erst heute melden. Zum Thema hatte ich Anfang August 2002 folgenden Schriftverkehr mit Miroslav:

Hallo Miroslav,

know I’m in my office and I have a CD with dates here, so I find two (civil) trawlers missed in Baltic Sea in autumn 1944:
SOLLING = PG 317 and SAAR = PG 346,
The fate of two others ist doubtfull:
SPREEUFER = PG 248 and TAUNUS = PG 322.

For these four ships I wrote for my owner stories the following text (it’s in German and I hope you can translate it):


26. November 1944 und 29. November 1944
Ende November 1944 kehren die beiden Wesermünder Fischdampfer SOLLING = PG 317, Norddeutsche Hochseefischerei AG, und SAAR = PG 346, Hans Kunkel, von ihren Fangreisen in die Ostsee nicht zurück. Beide bleiben mit ihren dreizehnköpfigen Besatzungen verschollen.

Am 22. November 1944 verläßt der Wesermünder Fischdampfer SOLLING = PG 317, Norddeutsche Hochseefischerei AG, Danzig zu einer Fangreise in die Ostsee. Vom 23. bis zum 26. November 1944 fischt die SOLLING zusammen mit den Fischdampfern ROLAND = PG 259, Hans Kunkel, und DOGGERBANK = PG 262, Norddeutsche Hochseefischerei AG, ungefähr auf der Position 54.35 N / 14.52 E. Die SOLLING kehrt von dieser Fangreise nicht zurück.

Am 19. Dezember 1944 gerät der Wesermünder Fischdampfer VENUS = PG 287, Hochseefischerei „Nordstern“ AG, auf etwa 54.40 N / 15.05 E in 57 m Wassertiefe mit seinem Fanggeschirr am Grund fest. Erst nach dreistündiger Arbeit kann das Geschirr freigemacht und geborgen werden. Beim Einhieven des Netzes kommt ein Rettungsring an die Wasseroberfläche, der deutlich lesbar den Namen „SOLLING - Wesermünde“ trägt.


Der Fischdampfer SAAR = PG 346, Hans Kunkel, verläßt unter dem Kommando von Kapitän Erdmann Szeymies am 22. November 1944 Wesermünde zu einer Fangreise in die Ostsee. In Holtenau wird der Dampfer entmagnetisiert. Anschließend läuft die SAAR nach Lübeck zum Bunkern, wo sie am 25. November um 09.15 Uhr ankommt. Am 26. November um 07.30 Uhr wird nach Übernahme von 120 t Kohle die Fangreise in die Ostsee angetreten. Es ist dem Kapitän freigestellt, anschließend seinen Fang in Danzig oder Gotenhafen zu löschen.

Am 29. November 1944 wird die SAAR in der Ostsee vom Fischdampfer LAPPLAND = PG 253, Ludwig Janssen & Co., Kapitän Hermann Polterock, gesichtet. Die LAPPLAND fischt auf 54.35 N und 15.45 E. Gegen 03.00 Uhr morgens kommt aus westlicher Richtung ein Dampfer in Sicht, der ebenfalls fischt. Durch Morsezeichen wird festgestellt, daß es sich um die SAAR handelt. Die SAAR hält sich bis gegen 21.00 Uhr in der Nähe der LAPPLAND auf, dann entfernt sie sich mit Nordostkurs in Richtung auf die Fischgründe der Middlebank. Seitdem ist die SAAR verschollen. Die Ursache des Verlustes kann nicht aufgeklärt werden.

Am 26. Dezember 1944 wird von schwedischen Fischern eine Leiche geborgen, bei der es sich um den 2. Steuermann der SAAR Franz August Stagath handelt, wie die mitgeborgenen Papiere aussagen. Stagath wird auf dem Friedhof von Viekleby auf der Insel Öland beigesetzt.


Die deutsche Seekriegsleitung beschäftigt sich Ende Dezember mit dem Verschwinden der Fischdampfer SOLLING und SAAR. Im Kriegstagebuch der Seekriegsleitung vom 28. Dezember 1944 heißt es dazu:

”Aus dem Gebiet AO 8440 (östlich Bornholm) sind zwei Fischdampfer seit längerer Zeit überfällig; die Angelegenheit bedarf der Nachprüfung. Eine bisherige Nachsuche durch UJ 302 (KFK 546) war erfolglos.

Das Verschwinden der beiden Fischdampfer ist vom Reichskommissar für die Seeschiffahrt erst am 23. Dezember dem Marineoberkommanndo Ost und der Seekriegsleitung mitgeteilt worden, obwohl der eine Fischdampfer am 22. November und der andere am 26. November aus Danzig bzw. aus Lübeck (im KTB steht ”Libau”, sicherlich Druckfehler) ausgelaufen und seitdem verschollen sind.

Das Marineoberkommando Ost hat von sich aus die Nachsuche veranlaßt. Das Reichskommissariat wird unterrichtet, daß Nachrichten über den Verbleib der beiden Schiffe nicht vorliegen.

Der Verlust hätte früher gemeldet werden müssen; wahrscheinlich sind die beiden Fischdampfer durch feindliche Minen bzw. U-Boot verlorengegangen.”


24. November 1944
Am 24. November 1944 vormittags sinkt der Fischdampfer SPREEUFER = PG 248, Hans Kunkel, im Quadrat AO 8615 (25 sm nördlich Kolberg) auf 55 m Wasser, fünf Tote. Der Verlust des Dampfers durch eine U-Bootsankertaumine wird angenommen. Der Kapitän des Fischdampfers vermutet jedoch einen Torpedotreffer, da der Fischdampfer in dem gleichen Gebiet sechs Tage lang mit dem Grundschleppnetz gefischt hat.

Am 11. Oktober 1944 legt das sowjetische U-Boot LEMBIT vier Sperren von je fünf Minen nordöstlich von Kolberg und westlich der Stolpebank. Sie erhebt Anspruch auf die Versenkung des Hafenschleppers PIONIER 5, der seit dem 23. Oktober vor Swinemünde vermißt wird. Der ebenfalls beanspruchte Erfolg des Dampfers SCHWANECK (2.194 BRT) stimmt ebenfalls nicht, der Dampfer sank bereits am 17. November 1941 vor Swinemünde. Die Beschädigungen des U-Bootes U 547 (vor Swinemünde) im November 1944 und des Wachbootes Vs 302 (HALBERSTADT) am 24. November 1944 (auf der Position 54.36 N / 16,52 E) sowie die Verluste des Fischdampfers SPREEUFER am 24. November 1944 auf der Position 54.27 N / 15.45 E und des Minensuchbootes M 421 am 13. Februar 1945 sind wahrscheinlich auf Minen der LEMBIT zurückzuführen. Die beanspruchte Versenkung der BERLIN (15.286 BRT) am 31. Januar 1945 und die Beschädigung des Dampfers DRECHTDIJK (9.338 BRT) am 16. Februar 1945 sind nicht auf LEMBIT-Minen zurückzuführen sondern auf drei und eine RAF-Grundmine im „Geranium 2“-Feld vom 30. Januar und vom 16. Februar 1945.

Der Verlust der SPREEUFER wurde irrtümlich L 3 zugeschrieben aber dieses U-Boot lag zu diesem Zeitpunkt in Hankö.


12. Oktober 1944
Am 29. September 1944 läuft der Wesermünder Fischdampfer TAUNUS = PG 322, Norddeutsche Hochseefischerei AG, unter Führung von Kapitän Eduard Becker von Cuxhaven zu einer Fangreise in die Ostsee aus.

Am 12. Oktober 1944 wird auf Sicherungsfahrzeugen, die sich auf der Fahrt von Swinemünde nach Libau auf ungefähr 55.10 N / 18.05 E befinden, gegen 02.30 Uhr ca. zwei Seemeilen ostwärts an Steuerbord voraus eine heftige Detonation wahrgenommen, die von einem hellerleuchteten Fahrzeug stammt, das die Sicherungsfahrzeuge kurz vorher überholt hatte. Das Minensuchboot M 3601 (WILLEM CORNELIS = KW 16) stellt dann an Ort und Stelle aus aufgefundenen Wrackstücken fest, daß die gesichtete Detonation den Wesermünder Fischdampfer TAUNUS betroffen haben muß. Die Ursache des Unterganges kann nicht einwandfrei festgestellt werden, jedoch nimmt das Seeamt auf seiner Sitzung am 7. März 1945 an, daß TAUNUS einer Mine oder einem Torpedo zum Opfer gefallen ist. Vom Minensuchboot M 3601 wird auch ein schwerverletzter Überlebender geborgen, der jedoch gegen 06.30 Uhr verstirbt, bevor seine Personalien festgestellt werden können.

Das Minensuchboot M 3619 meldet am 13. Oktober 1944 um 02.27 Uhr nördlich Rixhöft eine Detonation. Das Boot birgt einen Überlebenden des Fischdampfers TAUNUS. (In dieser Meldung des KTB geht einiges durcheinander und Gröner schreibt es auch noch ab.)

Tatsächlich wird der Fischdampfer TAUNUS am 12. Oktober 1944 wahrscheinlich durch einen Torpedotreffer des sowjetischen U-Bootes LEMBIT versenkt.


Miroslav ansered:

Hello, Hans-Juergen!

Your information has a great interest fore me! With your dates I solve the
problem regarding soviet submarine success in the Baltic, and I send the result
to you. I hope it will be of interest to you.
K-51 attacked an unknown ship at 03.25 28.11.1944 (Moscow time) with two
torpedoes, but missed. Then at 03.39 she fired a torpedo again, but with a
similar result. Between 04.01 and 04.50 she shelled a ship with two 100-mm guns
(144 rounds, by the report - 48 hits). At 05.19 a ship sunk on position 55.05
N/16.00 E. I think it was Saar , and I think, that time in the Lappland s
message must be not 29 but 27.11. As the Lappland s master wrote, Saar went
from the position 54.35 N/15.45 E to the north-east, where she was sunk by
K-51 ...
Some days latter the submarine redeployed to the north off Kolberg. At 07.40
1.12.1944 she attacked an unknown ship with a torpedo (missed), then between
07.52 and 08.02 shelled the ship with 31 100-mm rounds (25 hits). At 08.07 the
ship sunk on position 54.40 N/14.53 - very close to the place, where Venus
found the wrack (as you wrote 54.40 N/15.05 E).
I must to say, that attack against Taunus was made not by Lembit (no
attacks that day), but by S-4 , which attacked the convoy at 04.23 12.10.1944
on position 55.04,5 N/17.51,8 E from the surface and saw the sinking.
I can t add somewhat to the information regarding Spreeufer , but have to
notice that AO8615 and position 54.27 N / 15.45 E not the same things fore me.
What the information is correct? Are you sure that in the place, where
Spreeufer sunk were swept moored mines?
And one more question: are this list of missing trawlers full? I have some
similar occasions with soviet submarines on the Baltic sea in last months of
the war.



Leider war es mir in der Zwischenzeit nicht möglich, mich mit dem Thema weiter zu beschäftigen.


Gruß Hans



Subject Written By Posted
  Lost vessel’s identification Sergey Goglov 02/17/2003 08:39PM
  Re: Lost vessel’s identification Theodor Dorgeist 02/18/2003 11:04AM
  Re: Lost vessel’s identification Sergey Goglov 02/18/2003 09:29PM
  Re: Lost vessel’s identification Theodor Dorgeist 02/19/2003 09:45AM
  Re: Lost vessel’s identification Sergey Goglov 02/19/2003 08:54PM
  Re: Lost vessel’s identification 02/20/2003 06:04AM
  Re: Lost vessel’s identification Sergey Goglov 02/20/2003 07:18AM


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