Hallo Wawrzyniec,

nach Auskunft meines leider verstorbenen lettischen Experten ist das Schiff wie unten beschrieben gestrandet.
Die Mannschaft hat sich aus Angst vor den Sowjets nicht als Schiffbrüchige gemeldet sondern ist getrennt zu den Familien in Lettland zurück gekehrt.
Grüße

Theo



D VIENIBA YLED 288 BRT: dt. ( Wrack )



P. Larssen & P. v. d. Lippe, Thorskog

1884: Erbaut für 88.200 Dkr als AJAX für M. Clausen & J. Christiansen, Kopenhagen.
1885,5.März Übergabe an J. Christiansen som Eneejer, Kopenhagen.
1893,3.Mai: Verkauf an die D/S Ajax (D. Torm, M gr.) Helsingör.
1897,2.Jan. : Für 45.500 Mark an F. W. Fischer, Rostock und umbenannt in MAX FISCHER.
1921: An Müller & Henckel, Rostock und umbenannt in MARIA MEYENBERG.
1924: Alleinbesitz von Adolph Müller, Rostock.
1925: Als HANSA an L. Jürgens in Rostock.
1926: Verkauf an P. Svans & Co., Riga und Umbenennung in VIDZEME.
1934,3.Dez.: Zwangsversteigerung in Riga.
1935,Feb. : Bei erneut angesetzter Zwangsversteigerung von Antons Katkevics, Riga ersteigert.
Sommer: Infahrtsetzung als VIENIBA.
1937: Karlis Millers wird Mitbesitzer.
1939,25.Okt. Während einer Reise in Ballast nach Riga vom dt. VP 103 auf Pos. 57.25,0 N — 20.12,5 E angehalten,
untersucht und frei gelassen. (Vorher bereits von einen anderen dt. Schiff angehalten !)
1940,11.Nov. : Übernahme des Schiffes durch die Staatliche Lettische Schiffahrtsgesellschaft, Riga.
28.Nov.: Die lettische Reederei wird nationalisiert.
1941, 18.Feb. : Auf Beschluss des Rates der Lettischen Volkskommissare der Narkomvoenmorflot übertragen.
22.Juni: Bei Ausbruch des Krieges DR .1. UdSSR im Kriegshafen Libau.
23.Juni: Auf sowj. Befehl in einen Geleitzug ausgelaufen und auf der Untiefe bei Akmenrags (Steinort) aufgelaufen. Die Besatzung verlässt das Schiff und geht nach der Landung an der Küste auseinander.
1943: Karlis Millers stellt beim Generalkommissar in Riga den Antrag auf Reprivatisierung des leicht zu bergenden Schiffes. Der Seekommandant Libau genehmigt die Bergung, fordert jedoch die Behandlung des Schiffes als Prise.
1944,26.Juni Das Gerangel der dt. Dienststellen im Ostland über das immer noch nicht geborgene alte Schiff ist noch im Gang und dürfte eine Bergung vor der Räumung des Gebietes wahrscheinlich verhindert haben. Bedingung des GK Riga war für die Reprivatisierung des Schiffes die Bewirtschaftung durch die Schiffahrts- und Schiffbau – A.G. ‚Nara’, Riga.

In Unkenntnis der Vorgänge beim Verlust des Schiffes wurden von der UdSSR bis zur Räumung Lettlands bei den Feierlichkeiten
zum Kampf 1941 um Libau zum Gedenken an die Helden der VIENIBA Kränze an der Untergangsstelle ins Meer versenkt.


Foto : VIENIEBA im Libauer Schwimmdock Slg. LMHA
Als MAX FISCHER Slg. LMHA

Erstfassung .1984 Letzte Änderungen: 12.12.01 © Eigentum: Th. Dorgeist, Telgte Stand: 24.01.05